Kinder- und Jugendbeteiligung in Baunatal
Seit dem Jahr 2000 werden in Baunatal Kinder und Jugendliche bei Angelegenheiten, die sie betreffen, gefragt: Die Stadtverordnetenversammlung hat sich für den Ansatz der projektorientierten Kinder- und Jugendbeteiligung entschieden. Dazu wurde im ehemaligen Jugendbildungswerk der Stadt (heute Kommunale Bildungsplanung) eine Koordinationsstelle für Beteiligungsprojekte eingerichtet.
In den ersten Jahren wurde ein Schwerpunkt auf die Beteiligung an der Um- bzw. Neugestaltung von Spielplätzen, Sport- und Freizeitflächen sowie Jugendtreffpunkten gesetzt. In den letzten Jahren hat die Förderung von Alltagspartizipation in Schule und Kindertagesstätten einen höheren Stellenwert bekommen.
Im Jahr 2021 hat die Stadtverordnetenversammlung beschlossen, ein „Junges Forum Baunatal“ zu etablieren. Dieses befindet sich aktuell im Aufbau. Es soll regelmäßig tagen und aktiv in Zukunftsplanungen einbezogen werden.
In Baunatal wird zwischen zwei Arten von Projekten unterschieden – Projekte, die direkt von Kindern und Jugendlichen oder Projekte, die durch die Verwaltung initiiert werden. Vielfach handelt es sich um die Um- bzw. Neugestaltung von „offiziellen“ Kinder- und Jugendorten wie Spielplatz, Skateplatz etc. Außerdem werden regelmäßig Stadtteilforschungen und Jugendbefragungen durchgeführt, um so auch direkt die Themen der Kinder und Jugendlichen zu erfahren. Des Weiteren werden Kitas und Schulen unterstützt alltagspartizipatorische Ansätze weiterzuentwickeln, damit Kinder und Jugendliche an den Orten, an denen sie viel Zeit verbringen, erleben können, dass ihre Meinung zählt (z. B. durch Unterstützung der SV-Arbeit, durch Teamfortbildungen, durch Moderation von partizipatorischen Schulentwicklungsprozessen).
Bei größeren stadtweiten Planungsvorhaben (z.B. Innenstadtentwicklung oder Neustrukturierung des ÖPNVs), die die Verwaltung meist über mehrere Jahre beschäftigt, übernimmt die Koordinationsstelle eine anwaltschaftliche Interessensvertretung und versucht zu sinnvollen Zeiten eine direkte Beteiligung von Kindern oder Jugendlichen zu organisieren.
Die Koordinationsstelle Kinder- und Jugendbeteiligung ist in der Kommunalen Bildungsplanung (ehemals Jugendbildungswerk) der Stadt angesiedelt. In einer Dienstanweisung des Bürgermeisters (2000) wurden die Aufgaben der Koordinationsstelle sowie das Verfahren innerhalb der Verwaltung festgelegt und die Kinder- und Jugendbeteiligung in Baunatal somit formell verankert. Mehrmals im Jahr findet eine ämterübergreifende Abstimmungsrunde statt.
Die Koordinationsstelle ist mit einer halben Stelle besetzt. Die zusätzlich anfallenden Verwaltungsaufgaben werden von der zur Kommunalen Bildungsplanung zugehörigen Verwaltungskraft übernommen. Bei der Durchführung der meisten Beteiligungsprojekte werden Honorarkräfte oder PraktikantInnen hinzugezogen.
Die Beteiligungsprojekte werden in enger Zusammenarbeit mit dem Fachbereich Bau und Umwelt sowie mit anderen TrägerInnen der städtischen und freien Jugendarbeit und den Schulen durchgeführt. Je nach Projekt werden auch andere Bereiche der Verwaltung sowie Kindertagesstätten uvm. einbezogen.
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